»Das Klavier ist ein Tabu. Es muss zerstört werden«, forderte Nam June Paik Anfang der 1960er Jahre. Und tatsächlich ist die gewaltsame Behandlung des Instruments, das wie kein anderes für die Tradition bürgerlicher Musikkultur steht, besonders tief im kollektiven Gedächtnis verhaftet; daran denkt der feinsinnige Musikliebhaber zuerst und mit großer Sorge, wenn der Begriff »Fluxus« fällt. Aber keine Sorge – wir beginnen mit dem Begriff des „Neo-Dada“, der erst wenig später „Fluxus“ wurde. Was für das Radio eine Herausforderung ist, denn Fluxus war ganz viel Installation und Happening. Obwohl der entstehende Sound nicht unwesentlich für das Resultat der verschiedenen Fluxus-Aktivitäten war, so integriert Fluxus jedoch Video, Musik, Licht, Geräusche, Bewegung, Handlungen und diverse Materialien. Das soll uns aber nicht abschrecken, wir lieben den Stockhausen und Cage Schüler Nam June Paik schon wegen seines auf dem Happening 18965 in Wuppertal geäußerten Satz: „Das Fernsehen hat uns ein Leben lang attackiert, jetzt schlagen wir zurück“. Denn viele der Fluxus Künstler kamen aus der Musik: Charlotte Moorman und Yoko Ono sind nur zwei Namen, die eigentlich zur Musik gehören und doch bedeutende Fluxus-Künstler waren. Und wenn schon 1965 das Fernsehen für mediale Verdummung stand, ist es 2017 , das Jahr in dem Fluxus 65 wird, um so notwendiger, intelligentes Radio zu machen. Also am Montag, den 20.3. 18:00 Uhr Lohro hören – es gibt wieder eine Menge schräger Töne, die das Hören nicht leicht, das Denken dafür um so notwendiger macht.