Weh, Meh und andere Installationen

Das DaDa-Tertial erreicht seinen Wonnemonat Mai und für uns wird es langsam Zeit, dadaistische Tatsachen zu schaffen. Denn 100 Jahre später ist DaDa eben nicht nur eine Bewegung der Vergänglichkeit, sondern setzt auch Zeichen. Zum Beispiel an der Fassade der Frieda 23 und wem die leere Fläche verstört, der kann am Montag sich bei LOHRO erklären lassen, was diese soll und auch die Frage nach dem hochgelegten Kaninchenstall, der in Lichtweite seinen Platz gefunden hat, werden wir beantworten. so wollen wir am Montag in unserer Sendung die Gegenwart erklären und die Vergangenheit zu Wort kommen lassen. Denn Harrys Lieblingsdadaisten sollen nun auch endlich im Mittelpunkt stehen: Wenzel und Mensching  haben zwar schon immer mal in Ansätzen in der Sendung von sich hören lassen, aber gerade die sind so prägend in der DaDaEr gewesen, das diese auch in einer  -fast – eigenen Sendung gewürdigt werden sollen. Aber nicht nur – es gibt auch Töne vom Dada-Balkon, der Hinweis auf eine DaDa-Plakatausstellung und eine Veranstaltungsankündigung, die schon lesbar in den Programmen vo Literaturhaus und vom LIWU ist. Viel Spaß.

DaDaBalkon

DaDa ist zum Hören da. Jedenfalls hat es so angefangen, 1916 im Cabaret Voltaire – hauptsächlich mit Rezitationen. Poetry Slam des beginnenden 20. Jahrhunderts. Und während inzwischen allerorten die modernen Slammer zu hören sind, machen wir hier in Rostock auf Retro. Passend zum Balkon auf dem neuen Markt, der wohl mindestens DaDaalter hat, rezitieren wir die Altvorderen des DaDas. Die Oberdadas sozusagen. Mit oder ohne Musik, wir werden hören. Beziehungsweise – ihr werdet hören – wir reden. Zu euch oder mit Euch – wer Lust hat, dem steht der Balkon offen. Besser gesagt die Balkontür, denn der Balkon ist ja TÜV-gerecht mit Balustrade versehen, also nicht offen. Deshalb nochmal zum mitschreiben: Mittwoch, der 20.4. 2016, um 18.30 Uhr auf dem neuen Markt. Und das habt zum Zeichen  – ihr werdet das obige Bild an der Balustrade gebunden finden. Mit dem Namen, der hier noch einmal genannt werden soll: DaDaBalkon.

Merz in Weiß und andere Dada – Weisheiten

Jetzt wird DaDa praktisch. Während in Stralsund bei Mückenschwein Kinder – und Jugendliche DaDa als lebendige Collagen erstellen, ist in Rostock eher die Erwachsenen-Generation am agieren. DaDa-Foyer, DaDa-Balkon, DaDa-Videocube – zunehmend materialisiert sich DADA in Bildern, Tönen und Bauten. Aber nur im Internet DaDa gucken, ist nicht mehr. Das  zu Hause bleiben sollte  sich aufs Radio hören beschränken – wer die DaDa- Ergebnisse sehen oder hören will, wer mitmachen oder miterleben will, der muss losgehen. Wo, wie oder wann was ist, erfahrt ihr in der Sendung oder auf diesen Seiten. Und das Bild über diesem Artikel ist eben nicht der Merzbau in der Frieda, sondern nur ein Computerspielbild. Ein Spiel, was sich wie wir auch von Kurt Schwitters inspirieren lassen hat,  wie auch Adachi Tomomi, den wir ja schon hörten und Masami Akita – genannt Merzbow. Den wir hören werden.

Merz in der Frieda

Nein, kein Legastheniker hat hier die Überschrift erarbeitet und auch wird es kein Anfang für ein Frühlingsgedicht. Aber hier wächst dennoch etwas heran, was ja passend zur Jahreszeit ist. Draußen sind es die Knospen und in der Frieda 23 erwacht das Foyer aus seinem Winterschlafdasein. Nicht nur, weil die letzte Weihnachtsdeko endlich seinen Weg in den Papiercontainer gefunden hatte. Sondern weil hier Anna, Christoph, Claus, Heiko und Harry mit diversen Materialien Schwitters Konzept des Merzbaus aufgegriffen und angepasst haben. Das Foyer wird zum Erlebnisraum – visuell, akustisch, medial. Erstmal sehen wir nur einen Anfang, aber wir können auch nicht 100 Jahre DaDa an einem Tag aufholen. Und bis zum DaDa-Höhepunkt am 29.5. in der Frieda 23 haben wir durchaus noch etwas Zeit – bis dahin muss ja auch noch der diesjährige FiSH die Warnow runter fließen. Der erstmals im DaDa-Foyer seinen Anlaufpunkt hat. Gespannt kann Mensch sein, inwiefern die Form den Inhalt bestimmt – jedenfalls hat die neue Form des Foyers durchaus Potential, Inhalte zu kreieren.