Haben wir noch im Dezember darüber geklagt, dass das antikapitalistische Erbe von DaDa in unseren Sendungen und Aktionen zu kurz kommt, so hat die Lektüre der aktuellen „Zeit“ uns einen probaten Ausweg gezeigt: Das Feuilleton ist zu der entscheidenden Entdeckung gekommen, dass allein das Warten schon Widerstand gegen die bestehende Gesellschaftsordnung ist. Sozusagen die Erfindung des revolutionären Wartens. Indem wir nicht mehr Effizienz hochhalten, indem wir einfach darauf verzichten zu arbeiten, zu konsumieren oder wenigstens auf dieses zuwarten (die Schlange vor der Eröffnung eines Schnäppchenmarktes ist also kein revolutionäres Warten). Es geht um das Warten, was nur den Sinn hat, das die Zeit vergeht. Und genau das verlangen wir jetzt von unseren Hörern – die alle am 17.1 die erste DaDa-Sendung des Jahres 2017 hören wollten: sie müssen eine Woche warten. Wir brauchen mehr Zeit zur Vorbereitung und wir wollen der Auftakt der Arno Schmidt-Woche in Rostock sein – denn wir werden Arno Schmidt modern vertont spielen, bevor am Mittwoch Arno Schmidt in Bildern im Literaturhaus gelesen wird. Aber dazu später – jetzt erstmal sinnfreies Warten.